Blog 2024
17.12.2024 ein hastiger Rückblick
Es lief nicht alles so rund wie im letzten Jahr.
Airbus Family and Friends oder Familienfeste in
Bremen und Stade haben leider ein paar schwierige Situationen bereitet:
bei einer Veranstaltung erhielt ich zwar 20 Euro Guthaben für die Verpflegung vor Ort an den Verkaufsständen, aber leider waren alle Buden für Würstchen und Getränke mit unfassbar gigantischen Warteschlangen gesegnet, die für eine Wurst,
einen Burger und ein alkoholfreies Bier eine Wartezeit von mindestens einer Stunde bedeuten. Also eine Stunde herumstehen für eine Wurst, dann eine Stunde für einen Burger und eine dritte Stunde für ein Getränk.
Das ist angesichts der fordernden Einsatzplanung mit dem Kostüm und der Hitze natürlich leider nicht möglich.
Somit war für mich bereits vorzeitig ab 14 Uhr
Schluss, da ich hungrig und durstig nicht mehr in der Lage war, das Kostüm zu tragen.
Aber es geht noch schlimmer:
ich konnte auch das Gelände nicht verlassen denn laut Sicherheitsdienst sollte ich bis mindestens 18 Uhr dort bleiben.
Zur Erklärung: ich konnte im Inneren des Airbusgeländes parken, um die Wege für die
Transporte der Kostümkoffer und Taschen kurz zu halten. Leider erwies sich dieser Vorteil als Riesennachteil (konnte tatsächlich keiner ahnen, im Jahr zuvor lief alles ganz
wunderbar in Finkenwerder: Guthaben, keine Wartezeit, gute Umleide), da ich so gefangen war auf dem Gelände.
Ohne Mittagessen, durstig und entkräftet. Erst ein scharfes Eingreifen in die
Organisation hat geholfen, so dass der Sicherheitsdienst mich im PKW dann persönlich übers Gelände bis zum Auslasstor
eskortierte. Der Stress war leider immens und unnötig. Bei der zweiten Veranstaltung wurde leider im Vorfeld
angekündigt, ich würde statt eines Verzehrguthabens etwas viel Besseres erhalten: ein eigenes,
exklusives Künster-Catering direkt in der Nähe der Umkleideräume. Wow. Leider waren die Umkleideräume nur ein
winziger Sportraum,
der unangenehm nach kaltem Schweiß roch und kaum genug Platz bot für die 25 Kostümträger. Auch waren keine Tische vorhanden zum Ablegen der Kostümbestandteile. Die nicht vorhande Lüftung machte bereits beim ersten Anziehen
deutlich, dass es diesmal etwas unangenehmer werden würde.
Als aber in der ersten Pause 25 verschwitzte, hechelnde Kostümträger sich umzogen in diesem kleinen Sportraum, entfaltete sich ein olfaktorisches Armageddon, um es mal
diplomatisch auszudrücken.
Morgens gab es keinen Kaffee, also habe ich mir einen am Stand gekauft, schlappe 6 Euro. Vorher musste ich Geld auf die Bezahlkarte laden. Okay. Das Restguthaben
wurde vermutlich um 1,50 EUR Gebühren verringert.
Das "exklusive Künstler-Catering" war ca. 20 Minuten Fußmarsch und zehnmal Nachfragen nach dem Ort der Kantine entfernt. Es gab leider nur Nudeln. Schiere Nudeln. Dazu eine Fleischsoße.
Ich bin nicht allzu wählerisch, aber heißes Katzenfutter
als Zutat hätte mich nicht überrascht. Kein Salat, keine Auswahl, keine Beilagen. Nur Nudeln und Fleischsoße á la Sheba. Wobei auf Sheba zumindest noch ein Stück Petersilie kommt. Hier nicht. Puh.
Airbus hat 2023 3.790 Millionen Euro Gewinn gemacht, 2024 werden es 4.170 Millionen Euro sein (4.170.000.000 Euro).
Da fühle ich mich ein wenig wenig ernstgenommen, wenn ich "für einen Guten Zweck" mich engagiere, frühmorgens mit einem Van zweieinhalb Stunden
Anfahrt auf mich nehme (und abends wieder zurück), um den ganzen Tag über die Menschen zu begeistern im Ehrenamt und die Rahmenbedingungen so karg, schäbig und erbärmlich auf mich wirken vor dem Hintergrund
des Veranstalters Airbus. Ist ja schließlich nicht die örtliche, kleine, privat und ehrenamtlich betriebene Bücherei, die einen Kinder-Lesebegeisterungs-Tag veranstaltet.
Aber hey, vielleicht
bin ich ja auch nur zu kleinlich, denn wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Familien und Angestellten von Airbus es ja so gewohnt: Airbus veranstaltet ein Familienfest und als erstes gehen alle Besucher (Mitarbeiter und
deren Familien; nicht externe Besucher) zu den Aufladestationen, um Geld mit der eigenen ec-Karte aufs Bezahlarmband zu laden. Dann kann man eben
sagenhafte Preise wie 6 Eur für eine Kaffee und 7 Eur für eine Waffel oder ein Softeis bezahlen, um das
vom Arbeitgeber veranstaltete Familienfest zu bezahlen. Würde mich nicht wundern, wenn da noch ein Gewinn übrigbliebe- müsste ich mal im Geschäftsbericht nachlesen. Der gute Zweck wurde einige Wochen
später bekanntgegeben, bis Mitte Dezember
war noch unklar, um welche Summe es sich überhaupt handelt.
Die Rahmenbedingungen werden immer schwieriger, um den Aufwand mir selbst gegenüber zu legitimieren.
Wie schade.
Auch hat ein Elektrofachmarkt hier in der Gegend
hat vor Kurzem angefragt, ob ich "für den Kinotag der Mitarbeiter" zur Verfügung stehen würde. Seltsam, dass nicht klar war, welcher Film überhaupt gezeigt werden sollte.
Auch waren Spendensumme und Spendenempfänger nicht bekannt im Vorfeld.
Aber es sollte Dienst im Kostüm geleistet werden von 10 bis 16 Uhr. Seltsam, seltsam.
Es stellte sich dann heraus, dass der Elektrofachmarkt einen Verkaufs-Samstag veranstaltete,
um seine Heimkinoanlagen zu verhökern. Dazu
wurden für noch ein paar Kostümträger gesucht, die völlig ohne jede Bezahlung oder Aufwandsentschädigung dort einen ganzen Tag am Wochenende lang arbeiteten zur Belustigung der Kunden und
Förderung des Umsatzes. Kein Entgelt, Spendensumme und Empfänger unklar, wie gesagt.
Ich habe zunehmend
Schwierigkeiten, mich angesichts solcher Bedingungen nicht als völlig, vertrottelter, nützlicher Vollidiot zu fühlen, sollte ich dort mitmachen. Aber vielleicht war auch nur die Kommunikation etwas
unklar und es kam nur zu einem
bedauernwerten "Missverständnis". Könnte ja auch sein.
Ein kommerzieller Konzertveranstalter in Dresden (Star Wars in Concert)
hat angeboten, als "Entschädigung" fürs Auftreten im Kostüm vor dem Konzert, in der Pause vom Konzert, bei der Zugabe des Konzerts
und nach dem Konzert (vier Einsätze also) tatsächlich das Konzert am Veranstaltungstag ansehen zu dürfen. Aber damit ist nicht gemeint, dass eine nichtkostümierte Begleitperson
vielleicht dem Konzert auf einem guten Sitzplatz beiwohnen könnte,
um dem ganzen Aufwand irgendwie Anerkennung zu zollen. Nein, nur ich als Kostümträger darf das Konzert ansehen. Am. Gleichen. Verdammten. Tag.
Das bedeutet für mich, da ich fürs Anziehen und Ausziehen des Kostüms 30 Minuten
brauche, mindestens drei Stunden verpasse. So lange dauert ja da ganze Konzert nicht.
Alternativ könnte ich ja aber auch mich bescheiden und still im 20 kg schweren, ultraheißen, lüfterbetriebenen,
sichteinschränkenden Kostüm in eine dunkle Ecke stellen und stehend das Konzert "genießen" bis
zum nächsten Einsatz, der natürlich vorbereitet werden muss mit Batterien für Lüfter, Lautsprecher und Mikrofon.
Anschließend bin ich reif fürs Bett, da ich solange am Stück nicht das Kostüm
tragen kann, weil es so unfassbar fucking anstrengend ist
und das ganze Ding klatschnass nur so trieft vor Schweiß.
Nun gut, ich kann die Veranstalter ja verstehen:
wenn ich als Veranstalter ein Konzert auf dem Zettel habe und 20 Star Wars
Kostüme anfrage und dann 18 Tie Reserve Piloten und zwei Offiziere
erscheinen, deren Show-Wirkung aufs Publikum, das stets einen überragenden Vader samt einiger weißer Sturmtruppler erwartet (zu Recht) eher mau bis lau ist,
dann habe ich wenig Veranlassung, diese Truppe, die bequeme Overalls und Hosen
samt Mützchen trägt, zusätzlich gratis noch ins Konzert mit Extrakarten einzuladen, zumal deren private, legere Kleidungsoptik sich nach meiner Erfahrung im Saal häufig leider etwas sehr unkonventionell wirkt.
Dazu noch eine weitere Karte zu spendieren
kämer mir da leider auch nicht in den Sinne. Schade.
Das führt dazu, dass die erhofften, erwarteten, aufwendigeren und unbequemer zu tragenden Kostüme gar nicht mehr kommen, wenn die Bedingungen
so verächtlich sind.
Eine Lösung könnte sein, dass ich als Veranstalter genaue Wünsche aufgebe:
20 Kostüme, davon mindestens ein Vader und vier klassische, weiße Sturmtruppler (keine aus der Wüste, keine aus dem Eis, keine von dem Waldmotorrad). Aber leider kommen diese dann
häufig gar nicht zusammen.
Die Konsequenz wäre dann, die Kostümbeteiligung dann als Veranstalter komplett abzusagen.
Stattdessen wird einfach genommen, was kommt. Mit dem bekannten Resultat.
Eine bevorzugte Kondition für gewünschte Kostüme ist
auch ein Lösung, selbst wenn der Aufschrei wegen einer Wertung und Ungleichbehandlung sicher und verständlicherweise groß wäre im Club, dessen Mitglieder allzu häufig heute bunte, fantasievolle
Madalorianer basteln, statt sich um präzise Vorgaben für
die klassischen Kostüme kümmern zu müssen. Ist ja auch kreativer, das sehe ich ein. Auch ist der Einstieg in den Kostümclub sicher einfacher und zum Kennenlernen unverfänglicher
mit einem günstigen, einfachen Kostüm als gleich mit einem
10.000 Euro unvernünftig teuren Superkostüm, um dann womöglich feststellen zu müssen, dass das doch nichts ist.
Verstehe ich auch und ich begrüße es, um neuen Mitgliedern den Verein näherzubringen. Ich hätte es
vielleicht auch so gemacht.
Äh, nein, hätte ich nicht, denn meine Motivation
war in erster Linie ein Vader zu sein- weniger war es für mich die Motivation, in einem Verein spenden zu sammeln oder Kindern Spaß zu bereiten. Dieser zweite Aspekt kam tatsächlich erst später.
Kramermarkt Movieday 2024 war klasse obwohl ich ohne Club-Unterstützung war
Ich war alleine als Vertreter unseres Clubs vor Ort. Leider konnte kein einziges weiteres Mitglied erscheinen. Wie schade.
Aber das Zusammenkommen mit anderen Darstellern des Veranstalters Stark Entertainment,
den ich schon 2023 kennenlernen durfte als herzlichen Vollblutprofi und kompromisslosen Organisator von erstklassigen Veranstaltungen war extrem
lebendig, wertschätzend, kommunikativ, entspannt und lustig. Das war tatsächlich mal eine erfrischende Abwechslung. Auch war der Rahmen klasse: eine angemessene Spende,
Hotelaufenthalt und gratis Verpflegung an einem
Imbiss-Stand auf dem Markt. Die Interaktion mit den anderen Kostümträgern war wie gesagt supereinzigartig und der gemeinsame Auftritt vor dem Publikum (also nicht nur Star Wars, sondern auch Marvel, Jurassic Park, Fluch der Karibik,
Winnetou, John Wick, Deadpool etc.) war extrem
inspirierend. Einzig der Jawa, der es nach eigener Angabe seit acht Monaten nicht hinbekommen hat, eine einzige gelbe LED, die ein Leuchtauge darstellt, zu reparieren, hat für etwas Erstaunen gesorgt.
Eisdielendate
Der Sondereinsatz mit Pikachu fürs Blind-Date in der Eisdiele Zappetti in Friedrichsfehn lief hervorragend. Leider noch ohne Stimme, aber immerhin mit Behelfs-Atemgeräusch und Bestellkärtchen. Das Publikum war extrem begeistert.
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